Die Wahrheit über Zyklusbasiertes Training
Für mich ist es nicht mehr zu trennen, dass mein eigenes Training und das Training meiner Kundinnen unter Berücksichtigung des Zyklus aufgebaut wird.
Es ist quasi jedes Mal die erste Frage, die ich stelle: “Wo stehst du im Zyklus?”
Frauen, die an PMS, starker Blutung oder schmerzhaften Krämpfen leiden spüren teilweise noch stärkere Auswirkungen auf Leistung und Performance im Training.
Und doch gibt es häufig die Frage, ob es wissenschaftlich bewiesen ist.
Und auch wenn es wenige Studien gibt, die generell sich mit den weiblichen Zyklus im sportlichen Kontext beschäftigen, so gibt es eine Studie, die zeigt, dass es keinen Unterschied in der Leistung zeigt. Auch wenn sich die Frauen, aufgrund der Periode, nicht so leistungsfähig gefühlt hatten, so ist die Performance gleich geblieben, obwohl Östrogen den Körper beeinflusst. In dieser Studie wurden keine Frauen gewählt, die unter PMS, schmerzhaften Krämpfen oder starker Blutung leiden, obwohl das ungefähr 40% der Frauen betrifft und diese Frauen und die Leistung beeinflusst.
Aber was bedeutet dieses Ergebnis?
Zum einem gibt es einen Unterschied zwischen Training und Performance. Eine einmalige Performance abzurufen, ist IMMER möglich. Egal, in welcher Zyklusphase du stehst. Bedeutet, wenn du deinen Marathon während deiner Menstruation haben solltest, sollte das kein Grund sein, den abzusagen. Du kannst genauso gut auch an diesen Tagen gewinnen, siehe Paula Radcliffe, die 2002 den Weltrekord in Chicago geschafft hat, während sie Periodenkrämpfe hatte.
Es besteht ein Unterschied zwischen Training und Leistungsabruf. Das Training sollte den Zyklus mit berücksichtigen und damit auch die individuellen Muster. Denn dabei geht es beim zyklusbasierten Training.
Die Literatur sagt das eine, die Studien erklären es, aber wie steht es um deinen Zyklus?
Jeder Zyklus jeden Monat kann anders sein und somit ist auch jeder Zyklus jeder Frau unterschiedlich.
Auch wenn es (noch) kein allgemeines Konzept gibt, was anzuwenden ist, so steht allerdings bereits fest, dass Energiezufuhr, Appetit, Schlaf und Energie durch den Zyklus beeinflusst werden kann, bei manchen Frauen mehr oder weniger.
Ganz allein diese Erkenntnis hilft dabei herauszufinden, was diese Veränderungen bei dir ganz persönlich beeinflusst und wie so das Training und alle weiteren Lifestyle Faktoren angepasst werden können.
Denn schlussendlich soll das zyklusbasierte Training kein Konzept sein, was übergestülpt wird und sich dann wieder unnatürlich anfühlt, sondern eine Möglichkeit sein seinen eigenen Körper besser kennenzulernen und mit IHM zu arbeiten.
Trainer’innen und Sportlerinnen sollten den Zyklus mit berücksichtigen und das Tracking ist eine erste Möglichkeit den eigenen Zyklus besser zu verstehen.
Und dann geht es nämlich nicht mehr viel darum, ob eine Studie das eine oder andere belegt, sondern viel mehr darum, wie fühlst du dich damit?
Fühlst du dich besser damit, wenn du dein Trainingsvolumen vor der Periode reduzierst? Ja!
Wieso sollte es dann nicht genau richtig für dich sein?
Und was ist, wenn du dann keinen Trainingserfolg mehr hast? Könnte dann kommen.
Die Erkenntnisse was sich im Laufe des Zyklus im Körper verändert, durch die unterschiedlichen Dominanzen der Hormone besteht ja weiterhin. Progesteron wirkt sich auf das autonome Nervensystem aus, auf das Immunsystem und beeinflusst dadurch die Stressresistenz, was sich wiederum auf das Training und die Widerstandsfähigkeit und Adaption im Training auswirken kann. Wie fühlt es sich für dich dann an, ist die Frage, die du dir stellen darfst? Und das auf lange Sicht.
Zurzeit ist das zyklusbasierte Training noch ein individuelles Konzept und vielleicht wird es das auch stets bleiben oder auch nicht. Wichtig ist, dass wir Tracken, unseren Zyklus verstehen und mit ihm lernen und mehr Studien mit Frauen gemacht werden.
Forschung hört niemals auf und auch sollte es nicht bei dir mit deinem Körper und deiner Entwicklung.
Ich weiß mit Sicherheit, dass der Zyklus ein unglaubliches Potenzial sich nicht mehr im ständigen Kampf mit sich selber zu fühlen, sondern mehr Freiheit im eigenen Körper bekommt, weil man sich versteht und lernt mit ihm zu leben.
Diese Erkenntnis allein war mein Game Changer.
Was ist deiner?
Rebecca